Warum das jamaikanische Polizeidrama „Get Millie Black“ besser ist als „Death in Paradise“

Die „Get Millie Black“-Stars Tamara Lawrence und Joe Dempsie versprechen den Zuschauern ihres neuen, in der Karibik spielenden Polizeidramas, dass sie eine Seite Jamaikas kennenlernen werden, die im Fernsehen bisher noch nicht gezeigt wurde.

„Vor den Dreharbeiten hatte ich definitiv die gleichen Vorurteile wie viele andere Leute – über Jamaika als Urlaubsziel“, sagt Game of Thrones -Star Joe. „Aber was diese Serie so einzigartig macht, ist, dass die Handlung in Kingston spielt. Die meisten Touristen landen dort, steigen aus dem Flugzeug und springen direkt in den Kleinbus zu einem Sandals-Resort, aber Kingston ist eine pulsierende, aktive Stadt, die ständig in Bewegung ist.“

„Ich bin so glücklich, dass Kingston meine erste Erfahrung auf Jamaika war“, fügt er hinzu. „Ich habe ein viel tieferes Gefühl für die jamaikanische Kultur bekommen, als wenn ich an einem unberührten Strand in Ocho Rios eine Pina Colada getrunken hätte.“

Auch Tamara, deren Mutter Jamaikanerin ist, liebte die Dreharbeiten auf der Insel. „Es war unglaublich“, sagt sie. „Die Landschaft von Kingston war für die Authentizität dieses Stücks von entscheidender Bedeutung und zeigte Aspekte Jamaikas, die wir noch nie zuvor gesehen hatten. Die jamaikanische Crew war fantastisch und so nett und es hat mir viel Freude bereitet, jeden Tag von Jamaikanern umgeben zu sein. Es war eine Gelegenheit, die ich immer schätzen werde; im Land meiner Herkunft zu arbeiten, umgeben von Menschen, die so aussehen wie ich, und eine Geschichte zu erzählen, die so viele Dinge anspricht, die mir sehr am Herzen liegen.“

Die 30-jährige Schauspielerin, die vor allem durch ihre Rollen in Time und Mr Loverman bekannt ist, spielt die ehemalige Scotland Yard-Detektivin Millie Black, die in ihre Heimat Jamaika zurückkehrt, um in der Vermisstenabteilung der örtlichen Polizei zu arbeiten. Tamara beschreibt ihren Charakter als „respektlos, streitlustig, scharfsinnig und von ihrem Herzen für Gerechtigkeit getrieben.“

„Sie nimmt kein Blatt vor den Mund und ist nicht im Geringsten daran interessiert, gefällig zu sein. Sie schafft die Grenze zwischen Einsamkeit und Unabhängigkeit. Die Arbeit steht an erster Stelle, eine Entscheidung, von der sie überzeugt ist, dass sie im besten Interesse aller ist, selbst wenn sie die Arbeit eigentlich dazu nutzt, den Dingen aus dem Weg zu gehen, mit denen sie sich nicht auseinandersetzen möchte. Sie kann stur und impulsiv sein, aber das macht sie zu einer großartigen Frau in ihrem Job.“

Als Millie in Jamaika ankommt, entdeckt sie, dass ihr Bruder Orville, den ihre Mutter für tot gehalten hatte, zwar noch am Leben ist, jetzt aber als Hibiscus (Chyna McQueen) lebt. „Sie hat einen tieferen Wunsch, mit ihrer Schwester ein Zuhause zu finden, aber nach all der Zeit, in der sie voneinander getrennt waren, weiß sie nicht so recht, wie sie diese Bindung aufbauen soll“, erklärt Tamara.

Unterdessen kommt Joes Charakter, der britische Detektiv Luke Holborn, im Rahmen seiner Ermittlungen gegen eine Verbrecherbande und eine mit ihr verbundene mächtige lokale Familie nach Kingston. Joe deutet jedoch an, dass mehr hinter Luke steckt, als man zunächst vermuten würde.

„,Wer ist Luke?‘ ist eine schwierige Frage. Meine Neugier darauf war es, die mich überhaupt erst zu der Rolle hingezogen hat, und letztlich würde ich nicht sagen, dass die Show sich besonders bemüht, diese Frage zu beantworten“, sagt er.

„Er kommt in Kingston an, scheinbar mit der einfachen Mission, einen Mann aus Jamaika, der sich bereit erklärt hat, in einem großen Fall auszusagen, abzuholen und ihn nach London zu bringen. Doch als diese scheinbar einfache Mission außer Kontrolle gerät, entpuppt sich Holborns wahre Absicht als weitaus finsterer.“

Als Joe die Rolle angeboten bekam, erhielt er einen Brief vom Serienschöpfer, dem mit dem Booker-Preis ausgezeichneten Autor Marlon James, der ihm die Rolle „schmackhaft“ machte. „Wie Sie sich sicher vorstellen können, kann der Typ Briefe schreiben“, lacht Joe. „Aber ich meine … es ist ein Noir-Thriller aus der Feder von Marlon James, der drei Monate lang in Jamaika gedreht wird. Ich war schon mit Haut und Haar davon begeistert.“

Marlon James sagt, die Idee hinter „Meet Millie Black“ sei es gewesen, den Leuten eine komplexere Sicht auf Jamaika zu geben. „Es ist sicherlich mehr als Sonne, Sand und Meer. Es gibt eine dunkle Unterströmung, aber gleichzeitig sind auch die Kräfte des Guten jamaikanisch. Es passiert einiges, aber es gibt wirklich talentierte und engagierte Leute, die Menschen beschützen, Leben retten und Rätsel lösen“, sagt er.

„Wenn die Leute an einen karibischen Krimi denken, denken sie vielleicht an Death in Paradise. Aber es ist mehr als das. Es ist kompliziert, es ist düster, es ist sexy, es ist geheimnisvoll. Man bekommt einen kompletten Querschnitt der jamaikanischen Gesellschaft, aber es spielt in Kingston.“

Der 54-jährige Autor, der heute in Minneapolis lebt, wurde in Kingston geboren und sagt, dass er dort in seiner Kindheit vor Kriminalität geschützt war. „Meine Mutter war gut darin, uns vor all dem Unterweltkram zu bewahren und ihn nicht mit nach Hause zu bringen“, sagt er. „Jamaika ist ein kleines Land. Man ist nie weit von der Möglichkeit der Kriminalität entfernt. Jamaika ist in vielerlei Hinsicht eine britische Kolonie. Weil so viel unter den Teppich gekehrt wird und so viel darauf ausgerichtet ist, den Schein zu wahren, wird es immer diese Unterwelt und diese Geheimnisse geben.“

„Unter dem Jamaika, das Sie sehen, steckt viel Jamaika.“

„Get Millie Black“ läuft ab Mittwoch, 5. März, um 21 Uhr auf Channel 4

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